Immobiliensituation in Kassel vor Herausforderungen

Immobiliensituation in Kassel vor Herausforderungen

Kassel liegt im Herzen Deutschlands. Tatsächlich ist Kassel nur 70 Kilometer von der Landesmitte entfernt – zumindest wenn man der diesbezüglich vorteilhaftesten Mittelpunktberechnung Glauben schenken will. Als eine der größere Städte Hessens und als klassische Studentenstadt hat Kassel starke Verkehrsanbindungen, wie den Bahnhof Wilhelmshöhe, viel Kultur und viel Infrastruktur vorzuweisen.

Entsprechend gefragt sind Immobilien in Kassel. Auch dort ist der überhitzte Immobilienmarkt, der insbesondere die Städte (aber zunehmend auch die Dörfer) betraf, nicht spurlos vorbeigezogen. Rund ein Jahrzehnt währende Niedrigzinsen haben diesen Boom wesentlich mit befeuert. Doch nun ändern sich die Vorzeichen für die Städte; auch für Kassel.

Immobilien in Kassel – weiterhin grundsätzlich attraktiv

Immobilien in Kassel – weiterhin grundsätzlich attraktiv

Kassel ist die ehemalige Hauptstadt der Landgrafen Hessens. Zahlreiche Burgen aus dieser Zeit prägen noch heute das Stadtbild und dessen Charme. Die bekanntesten sind das Schloss Wilhelmshöhe (heute ein Museum) und die Orangerie in der Karlsaue. Kassel ist außerdem natürlich bekannt für die Documenta, eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst von globaler Bedeutung, die alle fünf Jahre stattfindet.

Darüber hinaus ist Kassel seit 1971 Universitätsstadt. Kassel gilt als sehr dynamische Stadt mit wachsenden Jobmöglichkeiten und steigenden Arbeitnehmerverdiensten. Auch in Puncto Lebensqualität ist Kassel im gehobenen Mittelfeld zu finden. Verfügbarkeit von Kitas, die Ärztedichte, die Infrastruktur und die umliegenden Freizeitangebote machen die Stadt zu einer attraktiven Großstadt in Mitteldeutschland.

Doch wissen Immobilienmakler in Kassel, dass es für die kommende Entwicklung mehr zu berücksichtigen geben wird, als einfach nur konventionelle bzw. traditionelle Maßstäbe. Denn insbesondere die letzten Jahre haben uns gelehrt, dass der Immobilienmarkt auch von übergeordneter Ebene stark beeinflusst wird und dass sich zwei entscheidende Faktoren klar verändern:

  • Die generelle Standortabhängigkeit verringert sich
  • Städte stehen möglicherweise vor einer kommerziellen Daseinskrise

 

Beide Aspekte – und ihre Bedeutung – sollen nun etwas vertieft werden.

Wie sehr sind Menschen noch auf Standorte angewiesen?

Die Corona Pandemie hat im Grunde einen Prozess auf die Überholspur gebracht, der rein technisch sowieso gekommen wäre. Und zwar die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten und zu lernen, wo machbar und sinnvoll. Die Machbarkeit ist heutzutage im Grunde eine technische Trivialität.

Zumal sie auch wunderbar mit dem zunehmend auf klimafreundlich gebürsteten Zeitgeist einhergeht. Diesen zu zelebrieren fällt umso leichter, wenn man sich eine lange Anfahrt buchstäblich sparen kann, da man ohnehin zunehmend von zu Hause aus arbeitet. Das bedeutet aber auch, dass Städte, für welche die Nähe zum Arbeitgeber immer ein gewichtiges Argument war, potentiell an Attraktivität verlieren.

Umso mehr, wenn es auf dem Land billiger ist und eine Familie gegründet werden soll, die den entsprechenden Platz braucht. Und auch immer mehr Arbeitgeber stellen plötzlich fest, dass sie die teuren Mieten für Büroräumlichkeiten auch eigentlich einsparen können, wenn sie ihre Mitarbeiter „remote“ arbeiten lassen. Das führt uns zugleich zum nächsten Punkt.

Das traditionelle Verwertungsmodell der Städte wankt

Für die Städte dieser Welt war es über Jahrhunderte bis Jahrtausende eine unumstößliche Selbstverständlichkeit, dass sie die kommerziellen Zentren ganzer Regionen und Länder waren. Wer gewisse Dinge kaufen wollte, musste dazu in die Stadt. Das war eben nicht verhandelbar und historisch bis vor kurzem noch der Status Quo.

Und wer bei einem der größten Arbeitgeber in der Region arbeitete, musste ebenfalls dorthin, selbst wenn dafür täglich stundenlang gependelt werden musste. Diese Konstellation verändert sich gerade, und das mit ungeahnter Geschwindigkeit.

Der städtische Handel ist schon heute nur noch ein Schatten seiner selbst. Fachgeschäfte und Kaufhäuser sind vom Onlinehandel nahezu komplett überrannt worden. Heute sind die meisten Fußgängerpassagen der Städte nicht von ungefähr mit Handyläden, Gastronomie, Lebensmitteleinzelhandel und Barber Shops bespickt.

Denn fast alles Andere funktioniert einfach nicht mehr. Wenn Laufkundschaft nicht mehr kommt oder immer weniger wird, bleibt das nicht aus. Das hat aber auch den Appeal der Städte, für Einkaufsbummler und dem gegenüberstehende Arbeitgeber sowie deren Mitarbeiter, erheblich reduziert. Auch und nicht zuletzt weil es trotz dessen immer noch sehr viel teuer ist, in einer Stadt zu leben, als auf dem Land. Hier droht bald eine saftige Marktkorrektur.

Durchdachte Immobilienfinanzierung immer wichtiger

Die bevorstehenden bzw. bereits laufenden Zinskorrekturen sowie die konjunkturellen Anspannungen und Ungewissheiten machen eine gute Immobilienfinanzierung für Kassel und die Umgebung immer wichtiger. Deshalb sollten persönliche Wünsche und Vorstellungen auch im größeren Kontext gesehen werden.

Denn die beschriebenen Veränderungen sind nicht mehr zu leugnen und werden sich auch vermutlich nicht relativieren. Es braucht also eine Immobilie und ein Finanzierungskonzept, das zum Leben und zum Ziel passt. Insbesondere die Suche nach der passenden Zinsbindung, wie Immobilienmakler in Kassel wissen, ist von entscheidender Bedeutung.

Denn für viele vermeintliche Opportunisten, welche die historischen Niedrigzinsen optimistisch gegen kurze Bindungen tauschten, wird es in den kommenden Monaten und Jahren ein ruppiges Erwachen geben – vom Tiefzins in den Hochzins mit noch reichlich Abtrag vor der Brust.